Was unter die Haut geht..

Kolumne PASTA! Das Passauer Stadtmagazin, März 2015

zeitgeschichte-linztourismus-zoefotografieBis Mai präsentiert sich in der Linzer Tabakfabrik die Ausstellung „Körperwelten“ – eine vieldiskutierte Präsentation toter Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht. Man geht anders aus der Schau raus als man reingegangen ist. Eine Reflektion des eigenen Lebens – ob Rauchen, Bewegung, Ernährung – man erfährt eindrucksvoll, wie der Körper und unsere Organe auf unseren Lebenswandel reagieren.

Aber nicht nur diese Ausstellung  – auch das Thema „Zeitgeschichte“ geht in einem Jahr mit großer Jubiläumsdichte unter die Haut. Und entlang der Donau sind wir sowohl zeitlich wie auch räumlich auf’s Engste verbunden mit dem vergangenen Wahnsinn’s-Jahrhundert. 1. Weltkrieg vor 100 Jahren, das Ende des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren, die Wiedervereinigung Österreichs und der Neustart vor 60 Jahren und schließlich der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union vor 20 Jahren. Linz und die Länder entlang der Donau waren mittendrin. Eine größere Dichte an hoch dramatischen, an grausamen und beglückenden Ereignissen gab es selten in einer so kurzen Epoche. In Linz werden heuer drei große Ausstellungen präsentiert:  In der voestalpine wird die Thematik der Zwangsarbeiter im Zusammenhang mit dem Aufbau damaligen Rüsuingsschmiede des dritten Reiches aufbereitet. Im Schlossmuseum wird die Situation in Oberösterreich von 1945 – 1955 unter dem Thema „Befreit und besetzt“ eindrucksvoll reflektiert und das Stadtmuseum Nordico beschäftigt sich mit  der  „Geteilten Stadt“ bis 1955 – Themen die unter die Haut gehen und die angesichts des anhaltenden Ukraine-Konflikts wieder sehr nahe und aktuell geworden sind.

Wir freuen uns, dass wir friedlich in Deutschland und in Österreich – in der Europaregion Donau-Moldau – leben können. Wir sollten das aber auch schätzen und nutzen – indem wir uns mit der dieser Zeit beschäftigen, aber auch die Vielfalt im kulturellen, im sportlichen, im gesellschaftlichen Bereich hüben und drüben entdecken und nutzen!

Georg Steiner
Tourismusdirektor

 

 

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