Lebensraum Donau

Kolumne PASTA! Das Passauer Stadtmagazin, Oktober 2014

donau-lentos-linz-clinztourismus-reckerstorferWelchen Stellenwert hat die Donau in unseren Städten? In Passau ist sie einer von drei Flüssen: Wir sind „die Dreiflüssestadt“! Aber nur selten hört man, dass Passau „die Donaustadt“ ist. Sie nimmt hier, zwischen dem wilden Inn und der lieblichen Ilz eine „Sandwichposition“ ein. Anders in Linz: Dort trägt man die Donau im Herzen. Es vergeht fast kein Tag, wo in Medien wie Facebook nicht darüber diskutiert wird, wie man die Donau besser nutzen könnte und Linz näher an die Donau rücken könnte.

Der Tourismusverband setzt einen Jahresschwerpunkt „Donau“. Eine Ausstellung im Stadtmuseum Nordico, die Klangwolke zum Thema „Die Donau lebt“, vom Donau-Strand-Fest „Ufern“ bis hin zu den „Bubble Days“ und neuen Hafenrundfahrten Donauevents rauf und runter. Man will die Donau gestalten, nutzen. Man ist stolz auf sie und kann gar nicht genug davon haben. Ob die Donau darauf gewartet hat, weiß ich nicht; zu oft sind entlang dieses europäischen Stromes Entwicklungen in Gang gekommen, die nicht geplant waren, die man sich nicht vorstellen konnte. Vom kometenhaften Aufstieg der Donauschifffahrt Wurm + Köck über den Fahrradboom – beginnend vor rund 30 Jahren – bis zur rasanten Entwicklung der Kreuzfahrten nach Eröffnung des Main-Donau-Kanals 1992.

Die Donau inspiriert findige Unternehmer und erfindet sich immer wieder selbst. In ihr steckt Potential, das durch dynamische Aktivitäten der Anrainerstädte und -regionen zur Entfaltung gebracht werden kann. Dazu gehört die  Internationalisierung des Tourismus in der Europaregion Donau-Moldau oder die touristische Inwertsetzung der Donau als Kulturreiseweg entlang der „Strasse der Kaiser + Könige“ – nicht nur per Rad und Schiff, sondern per Bahn, Bus oder Auto. Überlassen wir die Donau nicht nur sich selbst, sondern bringen wir auch unsere Kreativität, unser Engagement und die vielen Möglichkeiten der Kooperation ein, um nicht nur auf jene Segnungen stolz zu sein, die beim besten Willen nicht zu verhindern waren.

Georg Steiner
Tourismusdirektor

 

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